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Wolfgang Seibel im Interview - Fatale Fehler

Gesellschaft
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Warum es gefährlich werden kann, wenn sich Behörden eher der Politik als dem Bürger verpflichtet fühlen, erklärt der Verwaltungswissenschaftler Wolfgang Seibel.

Interview: Peter Laudenbach
brand eins: Herr Seibel, anders als private Unternehmen kann die öffentliche Verwaltung notfalls auf zufriedene Kunden verzichten. Erklärt das die fehlende Service-Orientierung vieler Behörden?

Wolfgang Seibel: Öffentliche Güter, etwa Zugang zu Bildung, Sicherheit und Infrastruktur, sind nicht frei handelbare, durch Preise bewertete Waren. Die Qualität öffentlicher Dienstleistung lässt sich nicht mechanisch messen. Aber wir sehen, dass sich Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung um guten Service zumindest bemühen. Es stimmt: Wenn das nicht funktioniert, sind Behörden – anders als Unternehmen – nicht von der Insolvenz bedroht. Die Verwaltung hat eigene Mechanismen zum Schutz ihrer Funktionsfähigkeit entwickelt: Amts-Ethos, formalisierte Ausbildung, hierarchische Kontrolle, klare Zurechenbarkeit von Entscheidungen, Kontrolle durch Gerichte und Rechnungshöfe, Druck der Öffentlichkeit.

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Bild: Pixabay